30 Jahre Deutsche Einheit – Was im Westen zu Geld gemacht wird, landet im Osten auf dem Müll

24.09.2020 | von Kleinanzeigen

Pressemitteilungen

Dreilinden/Berlin, 24. September 2020 - Nachhaltiges Handeln hat im Westen Deutschlands einen höheren Stellenwert als im Osten. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von YouGov im Auftrag des Wuppertal Instituts sowie eBay Kleinanzeigen. Die Studie untersuchte Unterschiede in Einstellungen und Verhaltensweisen zu Secondhand und Nachhaltigkeit. Dass nachhaltiges Handeln allgemein an Bedeutung gewinnt, darin sind sich Ost und West einig. Doch beim Umgang mit Ressourcen zeigen sich 30 Jahre nach der Wiedervereinigung erstaunliche Unterschiede.

Die „Fridays for Future“-Bewegung hält die Themen Klimaschutz und nachhaltiges Handeln seit ihrem Start vor rund zwei Jahren auf der Agenda. Immerhin ein Viertel (26 % im Osten) beziehungsweise ein Drittel (32 % im Westen) gibt an, die persönliche Einstellung infolge der andauernden Berichterstattung verändert zu haben. Dass nachhaltiges Handeln allgemein an Bedeutung gewinnt, darin ist sich die Mehrheit der Befragten (Westen: 60 %; Osten: 56 %) jedoch einig.

Westen ist auf Nachhaltigkeitskurs Insgesamt zeigt sich, dass der Westen anscheinend mehr Wert auf Nachhaltigkeit legt: 63 % der Befragten aus dem Westen sind dazu bereit, für das Klima Abstriche im Konsumverhalten zu machen – über 10 % mehr als im Osten (52 %). Auch im Hinblick auf den Umgang mit Ressourcen scheint der Westen motivierter: Hier achten 63 % der Befragten im Alltag bereits sehr darauf, Ressourcen zu schonen, während es im Osten nur 53 % sind.

Eine weitere Möglichkeit, den Alltag nachhaltiger zu gestalten, ist laut Ansicht der Befragten Secondhand. So hat jeweils die Hälfte der Befragten in West (51 %) und Ost (50 %) innerhalb der letzten zwölf Monate mindestens einmal etwas Gebrauchtes gekauft. Und dieser Trend wird wohl anhalten: Mit Blick auf die Zukunft können sich 47 % im Westen und 44 % im Osten vorstellen, noch häufiger gebrauchte Produkte zu kaufen, um die Umwelt zu schonen. In der Altersgruppe der 19- bis 29-Jährigen scheint hingegen der Osten mehr auf Nachhaltigkeitskurs zu sein: So können sich 62 % der Befragten vorstellen, in Zukunft noch häufiger Produkte aus zweiter Hand zu kaufen – im Westen sind es lediglich 46 %.

Im Westen nichts Neues: Alte Bundesländer verkaufen mehr gebraucht Über die Hälfte der Befragten im Westen (54 %), aber nur 45 % im Osten, verkaufen mindestens dreimal im Jahr etwas weiter. Dabei stufen Befragte aus dem Westen den Wert ihrer ungenutzten Dinge erkennbar höher ein als Teilnehmer aus dem Osten: Während die ungenutzten Dinge in ostdeutschen Haushalten auf durchschnittlich 942 Euro geschätzt werden, liegt der Schätzwert im Westen bei durchschnittlich 1.286 Euro.

Das große Verkaufspotenzial in beiden Teilen Deutschlands kann laut Studie jedoch vor allem im Osten nicht immer ausgeschöpft werden. Befragt, warum Dinge entsorgt wurden, gaben 12 % aus dem Osten an, dass sie nicht wussten, wo sie das Produkt verkaufen können (Westen: 6 %) oder dass sie keinen Abnehmer gefunden haben (Osten: 22 %; Westen: 16 %).

Die Befragung Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag von eBay Kleinanzeigen und dem Wuppertal Institut, an der zwischen dem 3. und 8. September insgesamt 1.023 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Ansprechpartner für Medien

Pierre Du Bois

Pressesprecher

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